Johanneskirchenandachten im Zeichen der Krise
Gelobt sei Gott! Mit großen Scharen
hat er sein Wort zu uns gesendet,
dass wir durchs Wort zum Himmel fahren,
wenn aller Streit der Erde endet. Jochen Klepper, Reformationslied
Warum sollen die Heiden sagen: Wo ist denn ihr Gott? Unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will. Psalm 115,2f.
Die alte Frage nach der Existenz und dem Wohnort Gottes steht mal wieder auf der Tagesordnung.
Israel hat eine selbstbewusste Einstellung: Gott hat anders als die heidnischen Götter keinen Kultsitz, an dem man ihn nach Gutdünken aufsuchen kann, ihm opfern, ihn bestechen oder sich ihm zu unterwerfen. Ja, dieser Himmelsgott ist nicht mal zu verleugnen, indem man nicht zu ihm hingeht. Er ist trotzdem da: Im Himmel.
Nun, dahin können wir auch heute nicht einfach so hingehen. Dem Kosmonauten Juri Gagarin hat man die Behauptung in den Mund gelegt, er sehe im All keinen Gott. Dabei war er so weit gar nicht ins All vorgedrungen, immer schön im Blickkontakt mit der Erde ist er geblieben. Nein, zum Gottesbeweis taugt die Raumfahrt nicht, und ebenfalls zum Gegenbeweis der Existenz Gottes.
Im Himmel – das ist der Ort, den Menschen von sich aus nicht erreichen können. Damit meint die Bibel: Wir verfügen nicht über Gott wie andere Kulte über ihre Götter in den Tempeln. Für diese Vorstellung hat Israel lange gebraucht, sogar bis in die Babylonische Gefangenschaft und noch darüber hinaus.
Das Neue Testament weiß noch mehr: Nur einer ist von der Erde zum himmlischen Vater vorgedrungen: Christus, nach der Erfahrung von Kreuz und Elend hat er den Tod besiegt. Der Himmel ist das neue Leben, den Lohn, den er für uns erkämpft und erlitten hat. Das macht die Kraft seiner Liebe.
Der Himmel ist der Ort, von dem aus Gott immer wieder zu uns aufbricht. Seine Liebe schickt er voraus, unsere Antwort aber ist der Glaube, das Vertrauen, dass Gott uns nach diesem Leben an seinen Ort holt. Wo und wie, das lässt die Bibel offen und ist auch egal, denn bei Gott sind aller Frieden und alle Geborgenheit. Amen.
Gebet
Herr Jesus Christus!
Ich schlief und träumte,
dass das Leben nur Freude sei.
Ich erwachte und sah,
dass mein Leben nur Dienst sei.
Ich diente und sah,
dass der Dienst Freude ist! Amen. (nach Nath Tagore, 1861-1941)
Abkündigungen:
Verstorben sind Ivan Schepel aus der Finkenstraße im Alter von 72 Jahren und Peter Luckau aus der Thomas-Nast-Straße im Alter von 73 Jahren und Willi Kern aus der Hainbachstraße im Alter von 81 Jahren.
„Essen für Gefährdete“ aus der Kindergartenküche ab 6.4.2020
Tägliche Andachten an der Johanneskirche um 18 Uhr
Segen und Musik
O Heiland, reiß die Himmel auf,
Herab, herab, vom Himmel lauf!
Reiß ab vom Himmel Tor und Tür,
reiß ab, wo Schloss und Riegel für! EG 7
Foto: Friedhelm Hans: Der Himmel über den schlesischen Beskiden bei Ustron