Johanneskirchenandachten im Zeichen der Krise
Musik
Gott hat sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt.Apostelgeschichte 14,7
Unser Satz will im Zusammenhang verstanden sein. Der Apostel Paulus befindet sich bei seiner ersten Missionsreise und bewegt sich in Kleinasien. In der Stadt Lystra heilt er einen Gelähmten, worauf dieser ihn und seine Gefährten für Götter hält. Paulus weist das zurück, kann aber nicht verhindern, dass ihm die Heidenpriester opfern. Für ihn ist die Erklärung seiner Überzeugung unweigerlich Anlass zur Predigt, zur Verkündigung des Evangeliums eines Gottes, der den Heiden bislang ohne weiteres Wissen vom wahren Gott trotzdem das Leben ermöglicht hat. Schwierig wird es, als aus einer Nachbarstadt Juden kommen. In dieser jüdischen Auslandsgemeinde muss es schon vehemente Ablehnung des Christusglaubens gegeben haben. Die Juden steinigen Paulus und als sie dachten, er sei tot, bargen ihn seine Gefährten.
Gott tut allen Menschen Gutes, ob sie es wissen oder nicht. Er fragt nicht nach ihrer Religion, auch nicht nach ihrer Lebensweise. Die „göttliche Grundsicherung“ kommt allen zugute. Das heißt natürlich nicht, dass es Gott egal ist, wie wir leben, vor allem, seitdem wir durch Jesus Christus wissen, dass wir einen barmherzigen Gott haben. Die wissenschaftlichen Kommentare halten sich an unserer Stelle mit der vorgeblichen „natürlichen Theologie“ nicht lange auf. Sie wollen auch die Gewalt der Juden als ein separates Ereignis betrachten. Dabei ist dem Verfasser der Apostelgeschichte daran gelegen zu sagen, wie schnell aus dem Lob für seine gute Tat eine lebensbedrohliche Situation werden kann.
Christliches Leben schielt nicht auf Anerkennung, soll aber so verlaufen, dass im Grunde nichts als Anerkennung möglich ist. Manchmal reizt die gute Tat die Gegner zum Zorn. Doch Bewahrung ist Gott möglich – nur scheinbar war Paulus tot nach der Steinigung, und die Gefährten bargen ihn und versorgten ihn.
Wir können selbst in gefährlichen Zeiten ungestört auf Gottes Wort zurückgreifen und es verbreiten, wenn auch in anderen Bahnen als zu gewohnten Zeiten. Wir können viel Gutes tun auch in Zeiten der Auflagen, die für fast alle gelten. Sind wir bereit zu helfen, auch wenn es gefährlich wird. Die Pflegekräfte müssen dazu bereit sein. Ihnen gilt unser Gebet ganz besonders.
Gebet um Gottes Erbarmen
Herr, unser Gott, Gott aller Freundlichkeit und Güte,
in dieser Zeit voller Angst und falscher Behauptungen,
voller Elend und vergessener Opfer,
aber auch die Zeit von Menschen,
die ihre Hoffnung teilen und für deine gute Nachricht eintreten,
rufen zu dir und bitten um dein Erbarmen.
Wir bitten für die Opfer des Corona-Virus,
das inzwischen alle Welt herausfordert,
für die unermüdlich tätigen Pflegekräfte und Helfer,
Ärzte und Einsatzkräfte,
für alle, die selbst voller Angst sind,
für die, die gegen alle Vernunft und Einsicht Panik verbreiten,
für diejenigen, die solide informieren und beraten,
oft gegen viele Widerstände,
für sie alle erbitten wir deinen Beistand.
Für die Bedrängten und Verzweifelten an der türkischen Grenze,
missbraucht für Interessen menschenverachtender Politik,
alleingelassen durch die großen Weltmächte,
der Krieg in Syrien und der Hunger in Afrika,
den Bruch des Völkerrechts in der Ukraine und auf der Krim:
die Christenverfolgungen und den Terror gegen Kirchen in Afrika und Asien,
das alles legen wir Dir, lieber Gott, ans Herz
wie unsere eigene Gesundheit und die Lage in unserem eigenen Land.
Amen.
Vater unser im Himmel …
Abkündigung
Tägliche Andachten an der Johanneskirche um 18 Uhr
Musik und Segen