Gottesdienst im Zeichen der Krise
EG 123, 1+2+8 Jesus Christus herrscht als König,
alles wird ihm untertänig,
alles legt ihm Gott zu Fuß.
Aller Zunge soll bekennen,
Jesus sei der Herr zu nennen,
dem man Ehre geben muss.
2) Fürstentümer und Gewalten,
Mächte, die die Thronwacht halten,
geben ihm die Herrlichkeit;
alle Herrschaft dort im Himmel,
hier im irdischen Getümmel
ist zu seinem Dienst bereit.
8) Zwar auch Kreuz drückt Christi Glieder
hier auf kurze Zeiten nieder,
und das Leiden geht zuvor.
Nur Geduld, es folgen Freuden;
nichts kann sie von Jesus scheiden,
und ihr Haupt zieht sie empor.
EG 120 Christ fuhr gen Himmel.
Was sandt er uns hernieder?
Den Tröster, den Heiligen Geist,
zu Trost der armen Christenheit.
Kyrieleis.
Christ fuhr mit Schallen
von seinen Jüngern allen.
Er segnet’ sie mit seiner Hand
und sandte sie in alle Land.
Kyrieleis.
Halleluja, Halleluja, Halleluja!
Des solln wir alle froh sein,
Christ will unser Trost sein.
Kyrieleis.
Altarlesung: Apostelgeschichte 1, 3f.8-11 EG 241, 1-3.5.8 Wach auf, du Geist
Wach auf, du Geist der ersten Zeugen,
die auf der Mau'r als treue Wächter stehn,
die Tag und Nächte nimmer schweigen
und die getrost dem Feind entgegengehn,
ja deren Schall die ganze Welt durchdringt
und aller Völker Scharen zu dir bringt.
2) O daß dein Feuer bald entbrennte,
o möcht es doch in alle Lande gehn!
Ach Herr, gib doch in deine Ernte
viel Knechte, die in treuer Arbeit stehn.
O Herr der Ernte, siehe doch darein:
die Ernt ist groß, die Zahl der Knechte klein.
3) Dein Sohn hat ja mit klaren Worten
uns diese Bitt in unsern Mund gelegt.
O siehe, wie an allen Orten
sich deiner Kinder Herz und Sinn bewegt,
dich herzinbrünstig hierum anzuflehn;
drum hör, o Herr, und sprich: "Es soll geschehn."
5) Ach dass die Hilf aus Zion käme!
O dass dein Geist, so wie dein Wort verspricht,
dein Volk aus dem Gefängnis nähme!
O würd es doch nur bald vor Abend licht!
Ach reiß, o Herr, den Himmel bald entzwei
und komm herab zur Hilf und mach uns frei!
8) Du wirst dein herrlich Werk vollenden,
der du der Welten Heil und Richter bist;
du wirst der Menschheit Jammer wenden,
so dunkel jetzt dein Weg, o Heilger, ist.
Drum hört der Glaub nie auf, zu dir zu flehn;
du tust doch über Bitten und Verstehn.
Bibelwort Johannes 17, 20-26
Jesus Christus spricht: Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.
Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, damit sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst.
Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt, ehe der Grund der Welt gelegt war.
Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht; ich aber kenne dich, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun,
damit die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen.
Liebe Gemeinde!
Jesus betet. Er spricht mit seinem Vater. Er bittet um die Einheit der Jünger und der Kirche. Ja, das ist auch unsere Bitte: Auf dass alle eins seien.
In der Kirche ist soviel Einheit selten zu finden. Die Stimmen unterscheiden sich zu sehr. Man mag das bedauern. Die Kirche Jesu Christi leidet unter ihren Aufspaltungen. Es gibt Verfolgung und Feindschaften. Einmal gab es zeitweise drei Päpste (heute sind es zwei). In Holland hat eine Kirchenspaltung 150 Jahre gedauert. Erst die Not der Kirchenschwindsucht hat die Kirchen wieder zusammengebracht.
Die Uneinigkeit oder die Rechthaberei ist kein christliches Phänomen. Gerade das Judentum steht für das Durcheinander. Der Jude „diwwert“. Zur Zeit Jesu gab es verschiedene Tempelleute, die bekanntesten waren die Pharisäer und Sadduzäer. Sie alle vertraten jeweils unterschiedliche Auffassungen im Umgang mit dem Alten Testament und den Geboten. Mitunter erwuchs in der Synagoge eine bittere Feindschaft. Letztlich geriet die Jesusbewegung zu einer großen „Absetz-Bewegung“, weg vom Tempel und seinem Betrieb, hin zu den Katakomben und schließlich zu unendlich vielen Basiliken und ungezählten Kirchen in Stadt und Land.
Nun geht es Jesus in seinem Gebet und Zwiegespräch mit dem himmlischen Vater um nichts weniger als die Liebe. Nichts da von einer „Zwangsehe oder Zwangsvereinigung“, wie man sie in Zeiten des Stalinismus gepflegt hat. Jesus transportiert die himmlische Liebe vielmehr zu seinen Jüngern und Zeitgenossen. Er will noch mehr Liebe, Gottes- und Nächstenliebe, wie im Himmel, so auf Erden. In der Gemeinschaft einmütig, liegt ihm daran, diese Liebe zu pflegen und unter das Volk zu bringen.
Er setzt dabei bei seinen Jüngern an. Die sollen, mit Petrus an der Spitze, seine Kirche bauen. Doch ohne Jesus erweist sich die Jüngerschar als nichts anderes als nur ein desolater Haufen. Die Jünger sind Hasenfüße. Sie schließen sich nach seinem Tod am Kreuz in einen Saal ein und verschließen die Türen. Sie trauen sich nicht hinaus und scheuen das Tageslicht. Mit dieser Truppe ist nicht viel anzufangen.
Viel verändert hat sich in der Kirche nicht. Sie hat zwar einen Preis vergeben, der lautet „Das unerschrockene Wort“. Ausgezeichnet werden Frauen und Männer, die bereit sind "für unerschrockenes Auftreten Unbill in Kauf zu nehmen - so wie seinerzeit Martin Luther, der sich 1521 während des Reichstags zu Worms vor Kaiser Karl V für seine innere Überzeugung verantworten musste. er Liedermacher und Autor Stephan Krawczyk in Halle / Saale erhielt 2005 den Preis der Lutherstädte. Zu den frühen Preisträgern gehörte 2005 2005 - Stephan Krawczyk. 2005. Krawczyk war in der DDR einer der mutigsten und ehrlichsten Liedermacher, der mit seinen Liedern vielen Menschen den Anstoß zum Nachdenken und Aufwachen gab. Von Rio Raiser übernahm er 1989 ein Lied mit der Zeile „doch die Ratten verlassen das sinkende Schiff. / Und es dauert nicht mehr lang, und es ist alles vorbei, …“. Sie alle hatten Recht, indem sie mutig aussprachen und vorhersahen, was im November 1989 mit dem Fall der Mauer auch eingetreten ist. Die Liebe klebt nämlich an der Freiheit.
Das spüren wir auch jetzt in den Coronatagen. Die einen rufen „Sicherheit“, die anderen sehnen sich nach der Freiheit. Natürlich brauchen wir beides. Aber man soll denen, die sich nach der Freiheit sehen, nicht einfach bloß Leichtsinn vorwerfen.
Wenn wir in wenigen Jahren die Fotos aus unserer Kirche mit den rotweißen Bändern betrachten, werden wir vielleicht verwundert den Kopf schütteln. Ja, dann können wir herzhaft lachen. Im Sinne Jesu wäre es aber wohl, wir würden noch ein bisschen Geduld aufbringen. Die Zeiten gehen vorüber. Nur die Liebe nicht. Das schreibt im selben Neuen Testament der größte Apostel, Paulus.
Die Liebe Gottes soll sich ausbreiten. Vor seiner Heimkehr zum himmlischen Vater mündet die Botschaft Jesu in einen einzigen Appell an die Liebe. Gottes Liebe zieht ihre Kreise, und dazu gebraucht Gott diese unzuverlässige Jüngertruppe. Ja, bei denen kann man viel kritisieren. Aber das andere stimmt auch: In der Schale und Hülle dieser Kirche findet sich das Evangelium verwahrt, unversehrt und unverfälscht, vital und nicht tot zu kriegen. Die Männer vom 20. Juli 1944 haben sich lange mit der Frage befasst, ob der Tyrannenmord legitim sei. Sie, rauhe Soldatenseelen, abgestumpft vielleicht durch die Kriegsereignisse, haben sich dann auf die Reste ihres Konfirmandenwissens besonnen. In brenzligen Situationen reaktivieren wir, was wir einmal zu Herzen genommen haben, wie Briten und Franzosen zum Auswendiglernen sagen. „Die Liebe höret nimmer auf“. Das ist nicht nur ein schönes Wort für Brautpaare. Das ist die ganze Botschaft, das ganze Evangelium. „Des solln wir alle froh sein. Kyrie eleison.“ Amen.
EG 346, 1-3 Such, wer da will
ein ander Ziel, die Seligkeit zu finden;
mein Herz allein bedacht soll sein,
auf Christus sich zu gründen.
Sein Wort sind wahr, sein Werk sind klar, sein heilger Mund hat Kraft und Grund, all Feind zu überwinden.
2) Such, wer da will, Nothelfer viel,
die uns doch nichts erworben;
hier ist der Mann, der helfen kann,
bei dem nie was verdorben.
Uns wird das Heil durch ihn zuteil,
uns macht gerecht der treue Knecht,
der für uns ist gestorben.
3) Ach sucht doch den, lasst alles stehn,
die ihr das Heil begehret;
er ist der Herr, und keiner mehr,
der euch das Heil gewähret.
Sucht ihn all Stund von Herzensgrund,
sucht ihn allein; denn wohl wird sein
dem, der ihn herzlich ehret.
Gebet:
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Gesucht werden Ausfahrer für das Essen aus der Kindergartenküche für Beeinträchtigte; die Bezahlung erfolgt nach Tarif. Die Essensversorgung wird von der „Aktion Mensch“ unterstützt.
Zum „Essen für Beeinträchtigte“ aus der Kindergartenküche können Sie sich über Pfarramt oder Kindergarten anmelden.
Das „Goldene Dachl“, Brandenburger Straße, Landau
Nächste Gottesdienste: Exaudi, 24.5.2020, 10 Uhr, Pfingsten, 31.5.2020, 10 Uhr, Pfingstmontag, 1.6.2020, 10 Uhr mit Pfingstgrillfest.
Anmeldung zum Konf.-Unterricht am Dienstag, 2. Juni, 17.30 Uhr in der Kirche
Bitte um Kollekte für Weltmission, Dank voriger Sonntag OG 51,50 Euro.
Regeln zum Verlassen der Kirche - Friedensgruß
EG 429 Refrain:
Lobt und preist die herrlichen Taten des Herrn, Halleluja, Halleluja!
1 So spricht der Herr: Neu will ich machen Himmel und Erde.
Niemand wird nach dem Alten sich sehnen, es ist vergessen.
2 Jubel wird sein in allen Ländern, Jubel und Freude,
denn ich will bauen die Stadt der Menschen, die Stadt des Friedens.
3 Friede wird sein für alle Menschen, Friede und Freiheit,
und diese Welt wird endlich bewohnbar für einen jeden.
5 Ich gieße aus über die Menschen Geist aus der Höhe,
dann wird die Steppe, dann wird die Wüste fruchtbarer Garten.
6 Dann wohnt das Recht unter den Menschen und schafft den Frieden,
für alle Völker – Spruch unsers Gottes – sichere Zukunft.
Segen und Orgelnachspiel