Johanneskirchenandachten im Zeichen der Krise
Musik: Jerichomarsch (Kuhlo)
Jesus Christus spricht: Wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter. Markus 3,35
Mit Jesu Predigt erhält Gott ein menschliches Gesicht. Seine Liebe macht uns zu seinen Geschwistern. Wir sind mit ihm eine Familie und Kinder Gottes. Mit dem beigefügten Foto denke ich an die Geschwisterfamilie in Urlaubszeiten. Auf dem Silberberg bei Bodenmais kamen sie zur Bergandacht, Unbekannte, doch von Gott erkannt und untereinander durch das Evangelium verbunden.
Jesus führt Menschen aller Art zusammen. Alle leben unter Gottes Angesicht und Ansprache. Das hat gute Folgen für das Miteinander und für die eigene Seele. Einer aus Sachsen sprach mich an. Er verstand die Welt nicht mehr, dass er sich für seine Mitgliedschaft bei einer Partei rechtfertigen muss. Vor dem Kreuz dürfen alle abladen. Vor Gott findet er Gehör. Hüten wir uns vor Pauschalurteilen.
Da wird dem Reichspräsidenten Hindenburg die Ehrenbürgerschaft entzogen. Ein billiger Sieg, freilich ohne Diskussion, anscheinend umgeht man den ehrlichen Dialog im Umgang mit unserer Geschichte. Die alten Ostpreußen haben ein anderes Bild von Hindenburg in Erinnerung. In Marburg an der Lahn stehen die Särge des Ehepaars Hindenburg in der Elisabethkirche, Pilgerort frommer Ungarn. Die Polen haben übrigens die Reste von Gut Neudeck stehenlassen, was die Russen 1945 dem Erdboden gleichzumachen suchten.
Im Hause Gottes gibt es keinen Entzug der Taufe. Das Urteil spricht Gott im Jüngsten Gericht. Hinden-burg hat mehrfach dem „böhmi-schen Gefreiten“ misstraut, selbst das Amt des Postministers schien für ihn zu hoch. Am Ende hat er sich gebeugt. Alles, auch das steht vor Gott. Gottes Kinder, Jesu Brüder und Schwestern, bleiben wir, das entzieht uns kein weltliches Gericht und kein noch so demokratisches Verfahren. Alle Menschen sind Brüder, Schiller ist überglücklich. Amen.
Wofür können wir beten?
· Wir beten für erkrankte Menschen, dass sie die heilende Hilfe Gottes erfahren und sein Friede in ihrem Leben regiert.
· Wir beten für die Eindämmung und Überwindung des Virus.
· Wir beten für Verantwortungsträger, dass sie verantwortungsvolle und richtige Entscheidungen treffen.
· Wir beten für das medizinische Personal in Krankenhäusern, dass sie physische und mentale Kraft in dieser Zeit behalten.
· Wir beten für unsere Kirchen und Gemeinden, dass sie offene Augen und helfende Hände haben für alle, die jetzt Unterstützung brauchen.
· Wir beten für die Menschen in unserem Land, dass sie sich mit ihren Fragen und Ängsten in dieser Situation an Gott wenden.
· Wir beten, dass Christen als Hoffnungsträger und Ermutiger auffallen.
· Wir beten darum, dass in unseren Kindergarten bald wieder fröhliches Kinderlachen einzieht.
Abkündigung: Planungsbeginn für „Essen für Gefährdete“ aus der Kindergartenküche, Start 6. April 2020
Tägliche Andachten an der Johanneskirche um 18 Uhr
Segen und Musik: Ein feste Burg (Johannes Kuhlo)